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Konzept für eine Intervention am Mendeldenkmal Wien, anlässlich des 200. Geburtstags von Gregor Mendel

von Evamaria Müller und Angela Wiedermann

Die Installation "Lost in Translation" am Gregor Mendeldenkmal in Wien 20 soll eine inhaltliche und physische Klammer zwischen der genetischen Forschung zu Zeiten Gregor Mendels und heute schaffen.
Der Platz, auf dem sich das Denkmal mit seinen skulpturalen Elementen befindet, ist von oben gesehen wie eine Zelle gestaltet, in deren Mitte der Zellkern mit der DNA liegt. Mit blauen Bannern bespannte Bauzäune dringen in diese Topologie ein.

Von oben betrachtet ergibt die Anordnung der Bauzäune den Grundriss des CLIP Supercomputers im Biocenter Vienna. Dieser wertet große Datensets aus, die im Forschungsbereich Genetik produziert und mittels deep learning software interpretiert werden.
Die blaue Farbe der Netzvinyl-Banner, mit denen die Bauzäune bespannt sind, erinnern an Kontrastfolien, wie sie bei der computerischen Bilderfassung von Versuchspflanzen verwendet werden.

Auf Straßenhöhe entsteht auf diese Weise eine Art begehbares Labyrinth, dass die Wahrnehmung der verschiedenen Elemente des Denkmals (bzw. der Bestandteile der Zelle) verfremdet, indem Sie dem Begeher den Überblick verwehrt und von ihm das Einnehmen von neuen Perspektiven zu den verschiedenen skulpturalen Elementen des Denkmals verlangt.